Freitag, 24. Juni 2011

Selbstständigkeit

Meine Arbeit dreht sich fast ausschließlich um Existenzgründung und den optimalen Start. Natürlich auch eine solide Fortsetzung durch betriebswirtschaftlich ausgeprägte Unterstützung. Ich schreibe auch häufig Gutachten. Je länger ich mich in diesem Bereich bewege, um so klarer wird mir, dass ich im Voraus selten sagen kann, ob eine Selbstständigkeit gelingt oder eben auch nicht. So häufig sind es persönliche Entwicklungen die zu einem Scheitern führen. Die sind eingangs oft nicht absehbar. Wer will prognostizieren, ob eine Selbstständigkeit klappt oder nicht? Wer will Gründern unterstellen, dass sie nicht in der Lage sind, aus Fehlern zu lernen und steuernd einzugreifen?

Die Behörden machen das m.E. immer häufiger. Da wird vom Sachbearbeiter entschieden, ob eine Idee Aussicht auf Erfolg hat oder nicht. Die Begründungen sind manchmal haarsträubend. Z.B. zu viel Wettbewerb. Wenn das bei meiner Gründung 2003/2004 schon so gewesen wäre, hätte ich mich nie selbstständig machen dürfen. Zu viele Wettbewerber. Aber das ist doch auch gerade ein Zeichen dafür, dass es eine Nachfrage gibt, oder? Und hier heisst es einfach, seine Nische zu finden und sein eigenes Profil zu entwickeln, oder? Mich machen solche pauschalen Vorverurteilungen wütend.

Viele Grüße, S.D.

Dienstag, 7. Juni 2011

Gründungszuschuss? Ab 1.11.2011 wird es schwerer!

Großer Frust macht sich bei den Experten aus der Gründerszene breit. Die gute Frau von der Leyen ist der Auffassung, man könne bei den Gründungen aus der Arbeitslosigkeit deutlich einsparen. Und das kommt früher und härter als erwartet. Wie auf der Seite von www.gruendungszuschuss.de nachzulesen, ist der derzeitige Stand, dass 150 Tage Restanspruch ALG I notwendig sein werden (anstatt 90 Tage) und von einer Mittelkürzung von 74% ist derzeit die Rede. Da kann man nur sagen: wer sowieso vor hat, sich selbstständig zu machen, sollte das vor dem 1.11. machen, danach wird es deutlich ungünstiger.

So viel zum Innovations- und Gründerland Deutschland. Man muss sich einfach fragen, ob hier nicht das falsche Ministerium am Hebel sitzt. Die Förderung von Selbstständigkeit gehört in erster Linie in die Verantwortung des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie. Erst in zweiter Linie, durch Schaffung von Arbeitsplätzen, in den Bereich Arbeit und Soziales. Ein gutes Instrument wird auf ein Minimum heruntergeschraubt, nur weil der Gründungszuschuss von der Bundesagentur für Arbeit vergeben wird. Hier muss ein Zuständigkeitenwechsel her!

 S. Drechsler